"Gemütlicher Ausritt mit Hunden"
Maler: unbekannt
Öl auf Leinwand
Herstellungszeitpunkt: nicht bekannt (seit über 40 Jahren im Besitz der ehemaligen Eigentümer)
Bild: Maße: 50,0 x 100,0 cm
Rahmen: Maße: 68 x 118 cm
Signatur: unleserlich
Vita des Malers: n.b.
Zustand Bild: sehr gut (mit altersbedingter Patina)
Zustand Rahmen: beschädigt
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Rezension zum Bild: Ausritt mit Hunden
Das vorliegende Gemälde entfaltet auf den ersten Blick eine idyllische Szene des aristokratischen Landlebens – eine Reitergesellschaft, gekleidet in traditionellem Rot, begleitet von einer Meute Jagdhunde, durchstreift eine malerische Herbstlandschaft. Hier gelingt es dem unbekannten Maler, das klassische Sujet der Fuchsjagd, das in der Kunstgeschichte tief verwurzelt ist, auf subtile und zugleich prägnante Weise wiederzugeben.
Stilistische Analyse:
Komposition:
Die Komposition des Bildes folgt der klassischen Tradition der Genre- und Landschaftsmalerei, in der das Auge des Betrachters gezielt durch die Staffelung von Figuren und Landschaftselementen geführt wird. Zentral in der Bildfläche positioniert, dominiert die Jagdgesellschaft den Vordergrund. Die Reiter, deren rote Uniformen kontrastreich gegen das zurückhaltende Farbenspiel der Natur wirken, verleihen der Szene eine innere Spannung und Dynamik. Die diagonale Anordnung der Hunde, die den Weg entlang eilen, führt das Auge in die Tiefe des Bildes, wo sich die harmonisch gemalten Baumgruppen sanft in den dunstigen Hintergrund auflösen.
Licht und Farbgebung:
Besonders erwähnenswert ist die Lichtführung des Malers, die auf subtile Weise die Atmosphäre eines herbstlichen Morgens einfängt. Die Farben der Landschaft, von warmen Brauntönen bis hin zu den weichen Grüntönen der Wiesen, schaffen eine behagliche und zugleich leicht melancholische Stimmung. Die Bäume, in ihrer teils diffusen, teils klareren Erscheinung, sprechen für ein impressionistisch angehauchtes Verständnis von Naturdarstellung – die Details treten zurück zugunsten eines atmosphärischen Gesamteindrucks. Der Nebel, der über der Landschaft zu liegen scheint, verleiht dem Bild eine poetische Weichheit, während die Figuren und Pferde klar und plastisch hervortreten.
Die Figuren:
Die Reiter selbst, elegant und mit Würde dargestellt, verkörpern den Inbegriff eines noblen Lebensstils. Ihre Haltung auf den Pferden zeugt von Selbstbewusstsein und Kontrolle, während die Jagdhunde im Vordergrund voller Bewegung und Energie sind. Es entsteht eine reizvolle Spannung zwischen der statischen Ruhe der Landschaft und der dynamischen Lebendigkeit der Jagdgesellschaft. Diese Dualität, Ruhe und Bewegung, Natur und Mensch, zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Werk.
Rahmung und Kontext:
Der goldene, reich verzierte Rahmen, jedoch leider beschädigte Rahmen 1in den das Bild gefasst ist, unterstreicht seinen repräsentativen Charakter. Er signalisiert, dass es sich hier um ein Kunstwerk handelt, das für ein gehobenes Publikum geschaffen wurde – vielleicht einst ein Schmuckstück eines herrschaftlichen Salons. Der Rahmen verleiht dem Werk zusätzlichen Glanz und verweist auf die lange Tradition der Jagddarstellungen in der europäischen Kunst, von denen dieses Gemälde inspiriert zu sein scheint.
Interpretation und Bedeutung:
In einer Zeit, in der die Kunst zunehmend abstrakter und konzeptueller wurde, scheint dieses Werk wie eine Reminiszenz an vergangene Epochen, als die Darstellung der Natur und des gesellschaftlichen Lebens eine zentrale Rolle in der Malerei spielte. Es lädt den Betrachter ein, in eine idealisierte Welt des Landadels einzutauchen, in der die Jagd nicht nur eine sportliche Aktivität war, sondern auch ein Ritual der Zugehörigkeit und Macht.
Zusammengefasst könnte man sagen, dass das Gemälde einen gelungenen Beitrag zur Jagdmalerei liefert. Es vereint handwerkliches Können, ein fein austariertes Farbenspiel und eine atmosphärische Tiefe, die dem Werk seinen besonderen Reiz verleihen. Die zeitlose Ästhetik spricht eine deutliche Sprache – es ist nicht bloß eine Darstellung, sondern eine Einladung in eine vergangene Welt voller Ritual, Naturverbundenheit und aristokratischer Lebensart.